... mi viaje - un año de experiencias inolvidables
24 November 2007
Happy Birthday !!!
Menschenskinder, geht das schnell! Schon 20! :)
Gestern hab' ich mit ca. 20 Freunden (Kolumbianer und Europaeer) in Bogotá meinen Geburtstag gefeiert - im 41. Stockwerk des alten Hilton Hotels (http://www.elchacha.com) mit einer wahnsinnig schoenen Aussicht auf das Lichtermeer der Stadt! Irgendwann um 5 Uhr morgens war ich dann zu Hause :) SEHR cooler Tag gestern! Definitiv! 1000 Glueckwuensche bekommen, Geschenke, jedes Kind aus meinem Projekt hat mir eine Karte gebastelt, alle haben fuer mich gesungen, es gab Torte, Suessigkeiten und Wein ... es war einfach wirklich klasse!
Ach, und bevor ich's vergesse: hier in Kolumbien ist es Brauch (zumindest unter Kindern), dass man von den andern an seinem Geburtstag mit Wasser, Eiern, Erde, Mehl, Saegespaene, Bier und was man sonst noch so finden kann beworfen wird :) wie das aussah?! seht selbst:
So Einiges ist hier eben doch anders als in Good Old Germany ... und damit ihr zu Hause vorm PC wenigstens 'nen kleinen Eindruck davon bekommt werde ich folgende Liste mit Regelmaessigkeit aktualisieren:
1. Ende Oktober waren hier Wahlen – und somit auch 3 Tage “Ley Seca”: Alkoholverbot … Wieso? Damit die Menschen sich nicht betrinken und dann im Dilirium in der Gegend rumschiessen und sich gegenseitig umbringen. 2. Hier hat’s jede Menge Jugendliche Eltern! Wieso? Fehlende Aufklaerung und Abtreibungsverbot. 3. Innerhalb von 15 Minuten sind locker 5-10 Grad Temperaturunterschied moeglich. Heisst beim Autofahren also: Fenster auf, Fenster zu, Fenster auf … 4. Fuer uns Deutsche unvorstellbar: Nur 6 Sorten Bier! Der Rest wird importiert (vorzugsweise Heineken und Peroni). 5. Pablo Escobar – Kolumbianer und groesster Drogenbaron aller Zeiten – hatte mehr Geld als der kolumbianische Staat! Er bot dem Staat sogar an, dass er alle Schulden uebernehme, wenn man ihn sein Geschaeft in Ruhe machen liesse. 6. So gut wie keiner vertraut hier in die Politik. “Sind doch sowieso alle korrupt! Ausserdem sind’s sowieso immer die gleichen Familien, die an die Macht kommen …”. So die Gemeinschaft. Und sie scheint, zumindest teilweise, Recht zu haben. Man munkelt etwa, dass der Vater des jetzigen Praesidenten (Alvaro Uribe) mit Drogengeschaeften zu tun hatte. 7. Bushaltestellen gibt es hier nicht. Der Bus haelt da, wo man will. Zum Einsteigen hebt man die Hand, zum Aussteigen drueckt man den Stopknopf oder schreit laut “Hier bitte!”.
8. Taxi fahren ist billiger als Bus fahren in Deutschland. 9. Bogotá ist so gross, dass man vom Sueden in den Norden etwa 3 Stunden braucht. 10. Kolumbianer sind stolz. So stolz, das shier jeden Tag 2 mal die Nationalhymne im Radio laueft – einmal um 6 Uhr morgens und nochmals um 6 Uhr abends. 11. Die Sonne geht hier IMMER um Punkt 6 Uhr morgens auf und um Punkt 6 Uhr abends wieder unter – das ganze Jahr! 12. Kolumbien ist das einzigste Land Suedamerikas, das sowohl Zugang zur Pazifik- als auch zur Karibikkueste hat. 13. 99,9% der Lieder handeln vom gleichen Thema: Liebe … 14. Menschen aus Antioquia (sowas wie ein Bundesland) fangen schon zum Fruehstueck mit Fleisch und Bohnen an. Und so geht’s dann den ganzen Tag weiter: Fleisch, Reis, Bohnen, Fleisch, Bohnen, Speck, noch mehr Bohnen … (Ich glaube in den 4 Tagen, die ich dort war, hab’ ich so viel Fleisch gegessen wie normalerweise in 1 Monat!). 15. Das Paradies fuer Raucher! Eine Schachtel Marlboro mit 20 Zigaretten kostet nicht einmal 1€! (kolumbianische Marken kosten ca. 0,50€). 16. Dein Prepaidhandy ist schon wieder alle? Kein Problem! An jeder Strassenecke steht jemand mit einem Handy und verkauft “Minuten” – fuer umgerechnet 0,05-0,15€.
Am 3. November war in Bogotá ein Hagelsturm uebelster Art. Ich war an diesem Wochenende gerade dort und hab's live miterlebt. Die krassesten Schaeden waren zufaelligerweise direkt vor meiner Haustuer. Sowas hab ich wirklich noch nie erlebt. Seht selbst:
PS: wer glaubt, ich sitz hier in Kolumbien die ganze Zeit in Shorts und T-Shirt hat Unrecht! Hier hat's wahnsinnig viele Klimazonen innerhalb kuerzester Zeit - und ich bin auf ca. 2500 Meter ... ist also ganz schoen kuehl, wenn die Sonne nicht gerade scheint!
Ungefaehr im Januar hab’ ich vor mit den Kindern einen Fotographie-Workshop zu machen.
Nachdem ich gemerkt hab’ wie verrueckt die Kleinen nach meiner Kamera sind, will ich Ihnen zeigen, wie man richtig mit einer Kamera umgeht, wie sie ueberhaupt funktioniert und wie man Motive auswaehlt …
Am Ende des Workshops will ich dann jedem Kind eine Kamera schenken, damit es das Gelernte auch umsetzen kann. Und wer weiss, vielleicht schaff ich’s ja auch ‘ne Ausstellung mit ihren selbstgeschossenen Fotos zu machen. Kontakt zum Buergermeister zwecks Platz hab’ ich ja bereits :)
‘Ne Kamera schenken?!? Hast du zuviel Geld?! Nein, so ist’s nicht. Ich bin auf dem besten Wege hier in Kolumbien mittels Spendenaufrufen genuegend Kameras zusammen zu kriegen. Mittlerweile habe ich bereits 7 – und ich hab’ noch gar nicht richtig angefangen su sammeln! Diese Woche werde ich Poster in umliegenden Universitaeten aufhaengen (Kontakt zu den Unis, den Professoren, Direktoren und Studenten hatte ich bereits - und es sieht gut aus!).
Drueckt mir die Daumen, dass bis Januar genuegend Kameras da sind!
Das einzigste Problem das ich noch habe ist die Entwicklung der Filme, die Filme selber und Batterien fuer die Kameras. Wenn ihr jetzt also gerade zu Hause sitzt und euch meine Idee gefaellt, wuerde ich mich ueber jeden Euro freuen, um den Kindern die noetigen Materialien zu kaufen ...
Spenden bitte mit Verwendungszweck "Fotoworkshop" an
Vor 3 Wochen wurden die Maedchen der “Fundación” in eine nahe gelegene Schule in Tunja (ca. 1 Stunde mit dem Bus) eingeladen. Zu Gast waren noch etwa 5 andere Institutionen und Schulen aus der ganzen Umgebung. Ziel des ganzen war es, einen schoenen Tag miteinander zu verbringen, zu tanzen, zu singen, zu essen … und in Suedamerika ganz wichtig: Gott zu ehren. Das ist hier auf jeden Fall schon so ‘ne Sache fuer sich. Ich halte mich dann immer diskret im Hintergrund auf wenn sie anfangen zu beten oder Aehnliches. Ich respektiere ihren Glaube zwar, aber mitmachen werde ich ganz bestimmt nicht.
Abgesehen von dieser mir doch etwas entfernten Zeremonie war unser Ausflug auf jeden Fall eine gelungene Sache. Vor allen Dingen auch weil die ganzen Maedchen mir versucht haben Salsa/Merengue/Ballenato und wasweissichnoch beizubringen ( War fuer Zuschauer bestimmt lustig anzusehen wie sich da ein Auslaender Muehe gibt zu tanzen …:))
Mein letzter Eintrag ist auch schon wieder ‘ne ganze Weile her … Tut mir Leid, aber da ich hier weder auf der Arbeit noch zu Hause Internetanschluss habe und da in letzter Zeit einfach viel los war, hab’ ich’s bis jetzt einfach nicht geschafft!
Tja, was war denn los?! Vorletzte Woche beispielsweise hatten die Kinder keinen regulaeren Unterricht, sondern bis 14:00 Uhr frei. So entschlossen der Direktor und ich 2 kleine Ausfluege zu machen. Klein, denn wie bereits erwaehnt fehlt’s hier maechtig an Geld! Am Dienstag sind wir also alle in aller Herrgottsfruehe aufgebrochen um einen der hier umliegenden Berge zu erklimmen. War nicht ohne, die Wanderung! Aber es hat sich definitive gelohnt! Die Aussicht von dort oben und die wunderschoene Natur, durch die man spaziert, ist ueberwaeltigend! Oben haben wir dann Fangen & Verstecken gespielt, haben Musik gemacht, gemuetlich gepicknickt … und ich hab mir den ersten Sonnenbrand meines Lebens eingefangen! :D Noch nie hab’ ich Sonnencreme oder Aehnliches benutzt – seit diesesm Tag weiss ich: “Schmier dich ein, wenn du in der Naehe vom Aequator bist!” (jetzt kann ich verstehen wie ihr im Sommer leiden muesst, meine Freunde! ;)). Die Kiddies waren zwar ganz schoen platt, als wir wieder in der “Fundación” angekommen sind, aber trotzdem haben es alle genossen!
Am Tag drauf sind wir dann in die “Trinidad” gewandert. Das ist so der Teil der Stadt, in der Agrarwirtschaft betrieben wird. Alles sehr ruhig also … und sehr schoen! Wir sind bis zu einem Fluss gewandert, in dem die Kinder sich dann gebadet haben. Ich wollte eigentlich auch ins Wasser, aber da ich die Tage zuvor etwas gekraenkelt habe und da das Wasser verflucht kalt war, hab ich’s dann doch gelassen. Die Kleinen haben im Fluss fleissig nach Steinen gesucht und haben die mir dann immer ganz stolz praesentiert. Ich musste dann auch alle 5 Sekunden ‘n Foto schiessen: “Schau, Lehrer! Der Stein is’ aber schoen! Und guck mal hier, mach noch ‘n Foto von uns zwei … und noch eins hier … und noch eins dort” :D Am Ende hatte ich glaub 200 Fotos auf der Kamera – 50% davon identisch. Bevor wir wieder zurueckwanderten haben wir dann noch so ‘ne Art Karamell gemacht. War lustig zum zuschauen, den die Zubereitung is’ ‘n bisschen ungewoehnlich: Erst laesst man alle Zutaten 1 Stunde kochen. Anschliessend befeuchtet man einen moeglichst grossen Stein und kippt dann die zaehe Sosse drueber. Diese erkaltet dann – und zack! Fertig ist der kolumbianische Karamell!
Wundert mich heute noch, dass die Kiddies die Wanderungen ohne grosses wenn und aber durchgestanden haben … Die 2 Tage waren naemlich erst mal Sport genug :)
Letzte Woche Sonntag hab’ ich mit meiner Family in Deutschland telefoniert … Meine Mum hat mir von ihrem Benefizkochkurs erzaehlt, der Sage und Schreibe 240,00 Euro eingebracht hat !!! Respekt, Mama, echt saubere Arbeit! :)
An dieser Stelle will ich allen Teilnehmern herzlichst danken, die mit ihrer Spende meine Arbeit hier unten in Kolumbien unterstuetzen! Ich weiss eure Mitarbeit SEHR zu schaetzen und wuerde mich ueber euren Besuch auf meiner Website sehr freuen …
